Schweiz
Zürcher Seelsorgerat stellt sich hinter Kritik am Churer Bischof Vitus Huonder
Zürich, 2.9.15 (kath.ch) Bezüglich der Rüge an Bischof Vitus Huonder stellt sich der Kantonale Seelsorgerat Zürich hinter Generalvikar Josef Annen und Synodalratspräsident Benno Schnüriger, wie die katholischen Kirche im Kanton Zürich am Mittwoch, 2. September, auf ihrer Homepage schreibt. Diese hatten den Bischof wegen seinen Äusserungen in Fulda (D) zur Homosexualität kritisiert und in einer gemeinsamen Erklärung festgehalten, dass durch solche Worte Ansehen und Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche «grossen Schaden» nehmen.
Der Vorfall in Fulda habe deutlich gemacht, dass die katholische Kirche ihre Sexualnormen in der Gesellschaft nicht fundamentalistisch behaupten dürfe. Gefragt sei ein Glaube, der das Gespräch mit der Vernunft suche und vor ihr bestehen könne, so Annen und Schnüriger in ihrer Stellungnahme vom 17. August.
Wie weit Bischof Vitus Huonder von der Lebenswirklichkeit der Basis entfernt sei, habe sich in der Diskussion des Seelsorgerates am Dienstag, 1. September, in Zürich gezeigt, wie es im Bericht heisst. Etliche Mitglieder des Seelsorgerates berichteten von erschütternden Rückmeldungen aus den Pfarreien und Dienststellen. So wurde unter anderem gesagt: «Das Verhalten des Bischofs enttäuscht die Gläubigen zum wiederholten Mal. Mit seinen unbedachten Äusserungen verursacht er grossen Schaden für die Seelsorge und bis hinein in die kirchliche Bildungsarbeit.»
Dass der Bischof je länger je weniger imstande sei, seine Verantwortung als Hirte wahrzunehmen, «ist für die Mitglieder des Seelsorgerates offensichtlich», heisst es auf der Homepage weiter. Die Mitglieder des Seelsorgerrates fragen sich, ob kirchliche Verantwortliche in der Nuntiatur oder im Vatikan «den Ernst der Situation im Bistum Chur der Tragweite entsprechend einschätzen und die ihnen zukommende Verantwortung wahrnehmen». (gs)
Bericht des kantonalen Seelsorgerats Zürich
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