Zahl der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer übersteigt 300'000

Genf, 28.8.15 (kath.ch) Mehr als 300’000 Migranten haben seit Jahresbeginn den Weg über das Mittelmeer nach Europa gesucht. Fast 200’000 von ihnen landeten in Griechenland und etwa 110.000 an italienischen Küsten, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag, 28. August, in Genf mitteilte. Es sei ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Im gesamten Jahr 2014 kamen demnach 219’000 Flüchtlinge und Migranten an.

Rund 2500 Menschen verloren seit Anfang Januar bei der versuchten Einreise über See ihr Leben oder sind verschollen, so das UNHCR. Diese Zahl schliesse noch nicht das Bootsunglück vom Donnerstag, 27. August, vor der libyschen Küste ein. 2014 ertranken insgesamt 3500 Menschen oder blieben vermisst.

Trotz der europäischen Seenot-Rettungsoperationen bleibe das Mittelmeer «die tödlichste Route für Flüchtlinge und Migranten», hiess es weiter. Die Zahl der Neuankömmlinge überlaste zwar einzelne Länder, sei aber durch eine koordinierte Antwort auf europäischer Ebene zu bewältigen. Alle Regierungen müssten «mit Menschlichkeit und gemäss ihren internationalen Verpflichtungen» reagieren, so das UNHCR. (kna)

28. August 2015 | 16:27
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