Vatikan: Papst will politische Erneuerung in Südamerika fördern

Rom, 30.6.15 (kath.ch) Papst Franziskus will mit seiner bevorstehenden Südamerika-Reise nach Aussage von Vatikansprecher Federico Lombardi auch die Aufarbeitung der Militärdiktaturen und autoritären Regime in Ecuador, Bolivien und Paraguay fördern. Der Papst wolle zu einer «Erneuerung des sozialen und politischen Lebens» und zur «demokratischen Teilhabe» in den drei Ländern ermutigen, sagte Lombardi am Dienstag, 30. Juni, vor Journalisten im Vatikan.

Franziskus besucht vom 5. bis zum 13. Ecuador, Bolivien und Paraguay. Erste Station seiner neunten Auslandsreise ist am Sonntag die ecuadorianische Hauptstadt Quito.

Die bekannteste Militärdiktatur war die des deutschstämmigen Generals Alfredo Stroessner, der von 1954 bis 1989 in Paraguay mit brutaler Hand regierte. In Bolivien war von 1971 bis 1978 der ebenfalls deutschstämmige General Hugo Banzer an der Macht. In Ecuador herrschte von 1972 bis 1976 General Guillermo Rodriguez Lara. Diese Vergangenheit ist bislang kaum aufgearbeitet.

Franziskus hat Opfern und Angehörigen der Militärdiktatur in seinem Heimatland Argentinien wiederholt seine Hilfe bei der Aufarbeitung der Vergangenheit in Aussicht gestellt. Derzeit lässt er dazu eine Freigabe der Akten über die Militärdiktatur in den Vatikanischen Archiven prüfen. (cic)

30. Juni 2015 | 19:03
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