Schweizergarde
Schweiz

Schweizergarde: Kommandant gegen Öffnung für Frauen und Ausländer

Zürich, 30.3.15 (kath.ch) Der Kommandant der Schweizergarde, Christoph Graf, hat sich gegen Frauen und Ausländer in der Schweizergarde ausgesprochen. «Die Zeit für eine Frau in der Garde ist nicht reif», betonte Graf in einem Interview der «Aargauer Zeitung» (30. März). «Wir haben eine Tradition, die seit 500 Jahren andauert und von der wir leben», so Graf. Dasselbe gelte für die katholische Kirche. «Wo würde das hinführen, wenn sie jeder Modeströmung hinterherlaufen würde? Am Ende hätten wir plötzlich Bischöfinnen oder sogar eine Päpstin.»

Mit Blick auf eine mögliche Öffnung der Schweizergarde für andere Staatsangehörige betonte Graf, die Mitgliedschaft werde ein «Privileg» für Schweizer bleiben: «Die Garde wird eher aufgelöst, als dass sie Ausländer aufnimmt. Dazu ist sie zu stolz.» Derzeit habe die Garde genügend Nachwuchs, da es nach der Wahl von Papst Franziskus einen regelrechten Schub gegeben habe. Schwierig sei, dass die heutige Jugend «keine grosse Beziehung mehr zur Kirche und zum Glauben» habe. Beides sei für den Eintritt in die Schweizergarde jedoch unabdingbar.

Beindruckt von Papst Franziskus

Graf zeigte sich in dem Interview zudem beeindruckt von Papst Franziskus. «Er ist voller Elan, obwohl er ja auch schon 78 Jahre alt ist!», betonte er. Zudem trete der Papst «sehr väterlich» auf und spreche regelmässig auch mit Angestellten. «Franziskus ist für den Vatikan eine Revolution», so Graf. Er sei entschlossen und entscheidungsfreudig und werde sicher «noch für einige Überraschungen gut sein».

Laut Angaben des Kommandanten wisse man nicht immer, wo im Vatikan sich der Papst gerade befinde. Selbst dass er inkognito den Vatikan verlasse, sei «gut möglich», allerdings sei dann die Sicherheit «diskret dabei». Immerhin sei Franziskus bei den Sicherheitsvorkehrungen in den letzten zwei Jahren «zurückhaltender beim Bad in der Menge» geworden, berichtete Graf: Schon mehrere Male sei es zu «brenzligen» Situationen gekommen, wie etwa beim Besuch von Flüchtlingen in Jordanien: «Plötzlich waren wir umzingelt von Menschen. Wir mussten uns mit Ellbogen aus der Menge befreien.» (kap)

 

 

Schweizergarde | © Oliver Sittel
30. März 2015 | 15:59
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