Blick auf die Stadt Genf.
Schweiz

Schock in Genf wegen radikalisierter Moschee

Genf, 29.8.15 (kath.ch) Zutiefst betroffen von Berichten über die Radikalisierung der Moschee Petit-Saconnex in Genf zeigt sich das Gründungsmitglied der kulturell-islamischen Stiftung (FCIG), Hafid Ouardiri. Die Stiftung, der die Moschee unterstehe, fördere Transparenz, Offenheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sagte Quardiri am Samstag, 29. August, gegenüber cath.ch.

Ein Genfer habe zum Islam konvertiert und sich anschliessend nach Syrien in den Heiligen Krieg begeben. Bevor er mit einem zweiten Genfer verschwand, besuchte er häufig die Moschee Petit-Saconnex, berichteten Medien am Samstag, 29. August. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen.

Die Nachricht sei schrecklich und habe ihn tief getroffen, sagte Quardiri. Die «Fondation culturelle islamique de Genève» (FCIG), welcher die Moschee in Petit-Saconnex unterstehe, bemühe sich für einen offenen Islam in der Schweiz. Ouardiri war 1975 ein Gründungsmitglied der Stiftung. Er wurde aber 2007 ausgeschlossen. Er hatte sich damals dafür ausgesprochen, die Stiftung solle durch jemanden aus Genf geführt werden, statt durch eine Person, die aus Saudi-Arabien stammt.

Konvertierte Imame

Gemäss der Westschweizer Zeitung «24heures» und der «Tribune de Genève» verabschiedete sich der Genfer gemeinsam mit einem Tunesier von der Schweiz. Beide gehörten einer Gruppe radikaler Muslime an, welche die Moschee besuchten. Besonders schockiert zeige man sich in Genf wegen des Umstands, dass zwei der drei Imame der Moschee in Frankreich durch den Nachrichtendienst registriert seien, schreiben die Zeitungen.

Ouardiri sagte gegenüber cath.ch, bevor ein Imam angestellte werde, müssten über diesen genaue Informationen eingeholt werden. Die beiden kritisierten Imame, Konvertiten aus Frankreich, erklärten gegenüber den genannten Zeitungen, sie seien weder Fundamentlisten, noch hätten sie Jugendliche radikalisiert. Gemäss der Zeitungen könne einem der Imame eine Verbindung zum Terroristen Mohamed Merah nachgewiesen werden.

Der Fall sei insofern schwerwiegend, als er «Befürchtungen und Vorurteile der Bevölkerung» bestätige. Es sei darum notwendig, entsprechende Entwicklung öffentlich zu machen und vollständig aufzuklären, fordert Quardiri (gs)

Blick auf die Stadt Genf. | © Keystone/Stephan Torre
29. August 2015 | 16:35
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