Papst mahnt Priester zur Selbstlosigkeit: Seid keine Pfauen

Rom, 26.4.15 (kath.ch) Priester müssen nach den Worten von Papst Franziskus selbstlose Diener ihrer Gemeinde sein. «Habt immer das Beispiel des guten Hirten vor Augen, der nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen», sagte er bei der Weihe von 19 neuen Priestern am Sonntag, 26. April, im Petersdom. «Ein Priester, der für sein Vergnügen und sich selbst lebt, der ein Pfau ist, ist hässlich», so Franziskus. Das Leben eines Priesters bestehe darin, Vorbild für die Christen zu sein und ihr Herz zu erreichen. Ohne dieses Zeugnis blieben die Worte eines Priesters leer und richteten Schaden an, statt Gutes zu bewirken.

Besonders legte Franziskus den neuen Priestern das Beichtsakrament ans Herz. «Ihr seid im Beichtstuhl, um zu verzeihen, nicht um zu verurteilen», sagte er. Er mahnte sie ausserdem, ihre künftigen Predigten sorgfältig auszuarbeiten. Wer das Wort Gottes unter den Menschen verbreiten wolle, dürfe nicht langweilig predigen, sondern müsse Freude unter den Gläubigen verbreiten. Die Messfeier sei kein künstliches Ritual, sondern die Fortsetzung des Opfers Jesu, betonte der Papst.

Die 19 jungen Männer rief er auf, die Einheit der Kirche zu stärken. «Bemüht euch, die Gläubigen in einer einzigen Familie zu vereinen», sagte er. Anschliessend legte er ihnen die Hände auf und vollzog den Weiheakt.

Weltgebetstag für die geistlichen Berufungen

Die 19 Neupriester dienten bisher als Diakone. Unter ihnen waren neun Italiener und zehn Nichtitaliener. Sie stammten aus Südkorea, Kolumbien, Chile, Madagaskar, Peru, Kroatien und Indien. Anlass der Weihe durch den Papst war der 52. Weltgebetstag für die geistlichen Berufungen. Die Kirche begeht ihn traditionell am vierten Sonntag der Osterzeit. (cic)

26. April 2015 | 12:34
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