Plenarversammlung der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz RKZ im Jahr 2014.
Schweiz

Nicht nur Geld umlagern, sondern Kirche mitgestalten

Zürich, 18.3.15 (kath.ch) In der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz  der Schweiz (RKZ) sind 23 kantonalkirchliche Körperschaften und die Bistümer Lugano und Sitten zusammengeschlossen. Diese Institutionen finanzieren gesamtschweizerische Stellen und landesweite Aufgaben der katholischen Kirche. 2014 hatte die RKZ mehr Entscheidungen zu fällen als auch schon, wie es im Jahresbericht heisst.

Martin Spilker

Drei sprachregionale Medienzentren, zwei sprachregionale Zentren für die berufsbezogene kirchliche Bildungsarbeit und ein Deutschschweizer Kompetenzzentrum für die Jugendpastoral: das sind die Resultate aus langer Vorbereitungsarbeit zum effizienteren Einsatz finanzieller Ressourcen in der katholischen Kirche Schweiz. Im vergangenen beziehungsweise in diesem Jahr wurden oder werden diese Grossprojekte in Betrieb genommen (dazu gehört auch der neue Webauftritt kath.ch).

Wie aus dem kürzlich erschienenen Jahresbericht 2014 hervorgeht, haben diese Aufgaben, aber auch weitere Schwerpunkte, die RKZ deutlich stärker gefordert als in anderen Jahren. Die RKZ hebt im Bericht aber auch hervor, dass sie sich bei solchen Arbeiten bei weitem nicht allein auf die Finanzierung beschränkt. Vielmehr gehe es darum, solche Aufgaben mit dem direkten kirchlichen Grundauftrag vor Augen und zum Nutzen der Kirchenmitglieder anzupacken, heisst es im Jahresbericht. Oder, wie es RKZ-Präsident Hans Wüst, Schmerikon SG, kurz sagt: «Wir haben etwas zu bieten!»

Kompetenzzentrum für Fragen Kirche-Staat

Sukkurs hat die RKZ, deren Delegierte sich jährlich zu drei Plenarversammlungen treffen, dabei vom Politik- und Kommunikationsexperten Iwan Rickenbacher erhalten. Er hat in einem im Jahresbericht publizierten Referat die Verantwortlichen der RKZ und der kantonalkirchlichen Gremien dazu ermutigt, eine «Kultur des Dialogs und der Differenzbereinigung» mit der Schweizer Bischofskonferenz zu pflegen. Als Kompetenzzentrum für Fragen, welche das Verhältnis von Kirche und Staat sowie eine Solidargemeinschaft betreffen, habe die RKZ hier auch viel zu bieten, so Rickenbacher weiter. Dabei wurde aber auch die Frage gestellt, ob ein Sekretariat mit gerade einmal 2,8 Stellen den gestellten Anforderungen entsprechen könne.

Aus der Jahresrechnung wird denn auch deutlich, dass der RKZ mit einem Budget von rund 11 Millionen Franken sicherlich kein Bürokratismus vorgeworfen werden kann. Der mit 65 Prozent oder 7,3 Millionen Franken grösste Teil der aus Beiträgen der kantonalkirchlichen Organisationen und der Bistümer Sitten und Lugano generierten Einnahmen fliesst in die Mitfinanzierung des Generalsekretariats der Bischofskonferenz, der Medien- und Bildungsarbeit, von Fachstellen und Verbänden. Gut 1,7 Millionen Franken (16 Prozent) wurden zugunsten von Migratio, der katholischen Seelsorge für anderssprachige Menschen in der Schweiz, eingesetzt. Nur gerade je 3 Prozent des Umsatzes gehen zulasten der Organe der RKZ und der Projektadministration RKZ-Fastenopfer. Fastenopfer, das Hilfswerk der katholischen Kirche Schweiz, beteiligt sich – mit einem kontinuierlich abnehmenden Betrag – auch an gesamtschweizerischen kirchlichen Aufgaben. (ms)

Mehr Informationen über die Römisch-Katholische Zentralkonferenz RKZ

Plenarversammlung der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz RKZ im Jahr 2014. | © Christoph Wider
18. März 2015 | 08:45
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