Museum «Zivilisationen des Islams» informiert über Geldgeber

La Chaux-de-Fonds NE, 27.5.16 (kath.ch) Die Verantwortlichen des Museums «Zivilisationen des Islams» in La Chaux-de-Fonds NE haben am Freitag, 27. Mai, anlässlich der Öffnung des Museums über die Finanzierung informiert. Das Geld stamme von Frauen aus der Schweiz und aus den Golfstaaten. Mallory Schneuwly Purdie, Verantwortliche für Forschung am Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft in Freiburg, forderte gegenüber swissinfo.ch eine grössere staatliche Anerkennung für muslimische Organisationen, um sie aus ausländischer Vormundschaft zu lösen.

Hinter dem Projekt steht die Vereinigung muslimischer Frauen in der Schweiz, wie Initiantin und Museums-Direktorin Nadia Karmoush am Freitag gegenüber den Medien sagte. Das Museum verfüge über eine Dauerausstellung und eine Bibliothek islamischer Literatur, die frei zugänglich sei. Das Museum wolle weitgehend unpolitisch bleiben.

Die Mehrheit der rund vier Millionen Franken für die Einrichtung des Museums stamme von muslimischen Frauen aus der Schweiz und aus den Golfstaaten, wie Nadia Karmoush sagte. Auch mehrere Stiftungen aus Kuwait und aus Katar spendeten Geld für das Museum, nach Angaben von Karmoush ohne Gegenleistung, schreibt die Schweizer Depeschenagentur. In einer zweiten Etappe sollen 57 Wohnungen, ein privates Schwimmbad und Ladeflächen gebaut werden. Die Spendensuche habe erst begonnen.

Muslimisches Erbe

Die Geschichte der Menschheit könne nicht nur mit den Ägyptern, Römern und Griechen erzählt werden. Auch die islamische Zivilisation habe ihren Platz darin. Das wolle man aufzeigen, sagte Khaldoun Dia-Eddine, Wissenschaftlicher Direktor des Museums, gemäss der Schweizer Depeschenagentur.

Im Vorfeld war das Museum unter anderem von der SVP im Neuenburger Grossen Rat heftig kritisiert worden. Die SVP reichte im Kantonsparlament eine Interpellation mit dem Titel «Heute ein Museum, morgen eine Koranschule?» ein und hinterfragte die Herkunft der Gelder.

Falls der Verein, der das Museum führe, frei sei, den Islam so darzustellen, wie er das wünsche und Strömungen präsentiere, die nicht jenen der Spender entsprechen, dann sehe sie kein Problem, sagte Mallory Schneuwly Purdie gegenüber Swissinfo. Voraussetzung sei, dass die Mittel aus legalen Quellen stammen.

 

 

 

27. Mai 2016 | 18:16
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