Tagungsort des Konstanzer Konzils beim Hafen von Konstanz (D)
Schweiz

Konstanzer Konzilspreis geht an Schweizer Regisseur Milo Rau

Konstanz, 10.10.15 (kath.ch) Der Schweizer Regisseur und Essayist Milo Rau (38) erhält den in diesem Jahr erstmals vergebenen «Konstanzer Konzilspreis» der Bodenseestadt. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und würdigt Raus Engagement für ein «Europa der Begegnung», wie die Preisjury am Freitag, 10. Februar, mitteilte. Der Preis verweist auf das Konstanzer Konzil, das vor 600 Jahren stattfand.

In aufsehenerregenden Theaterarbeiten greife Milo Rau drängende politische Debatten Europas auf, hiess es. So habe er sich mit dem norwegischen Terroristen Anders Breivik, den Moskauer Prozessen gegen die Putin-kritische Frauenband «Pussy Riot» oder mit der Motivation europäischer Kämpfer der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) befasst. Derzeit arbeite der Schweizer an einer Europa-Trilogie, die die Frage nach Europas Visionen stelle.

Der Preis soll Rau am 5. November im Konstanzer Konzilsgebäude übergeben werden. Laudator ist der Schriftsteller Adolf Muschg. Die Stadt Konstanz will mit der Auszeichnung künftig alle zwei Jahre Personen, Initiativen oder Institutionen ehren, die sich um die Weiterentwicklung der europäischen Idee verdient gemacht haben.

Damit soll an die europäische Kirchen- und Fürstenversammlung des Konstanzer Konzils (1414-1418) erinnert werden, das als eines der wichtigsten Foren der europäischen Begegnung im Mittelalter gilt. Noch bis 2018 wird in Konstanz an die historischen Ereignisse vor 600 Jahren erinnert. (kna)

Tagungsort des Konstanzer Konzils beim Hafen von Konstanz (D) | © Barbara Ludwig
9. Oktober 2015 | 12:44
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