Schweiz
Freidenker kritisieren «Leeraussage» der Bischofskonferenz zum Fall Huonder
Zürich, 4.9.15 (kath.ch) Die Schweizer Bischofskonferenz ( SBK) drücke sich weiterhin um einen Positionsbezug zu den homofeindlichen Bibelzitaten von Bischof Vitus Huonder, kritisiert der Freidenker-Präsident Andreas Kyriacou die Aussagen der Bischofskonferenz vom 3. September.
Die Bischofskonferenz habe in der Medienmitteilung zwar festgehalten, mit Huonders Aussagen habe sich eine «schwierige Situation» ergeben. Und sie betone, dass die Kirche alle Menschen unabhängig ihrer sexuellen Orientierung vorbehaltlos annähme, so Kyriacou. Doch sie gehe «nicht wirklich auf inhaltliche Distanz zu den Aussagen Huonders».
Vielmehr lasse sie mit ihrer «Leeraussage» völlig offen, ob sie homosexuellen Menschen endlich zugestehe, ihre Sexualität mit anderen erwachsenen Personen auszuleben. Und sie gehe «mit keinem Wort» auf die Proteste der katholischen Basis ein, etwa in Zusammenhang mit dem Verhalten Huonders gegenüber dem Pfarrer von Bürglen UR. Kyriacou spielte damit auf die Kündigungsaufforderung Huonders gegenüber Pfarrer Wendelin Bucheli Anfang Jahr an, weil dieser ein lesbisches Paar gesegnet hatte.
Die weltoffenen Katholiken müssten sich also weiterhin damit abfinden, «dass sie mit ihrer Mitgliedschaft das System stützen, das Huonder hervorgebracht hat und das ihn weiterhin protegiert», so Kyriacou. Damit motivierte der Freidenker-Präsident einmal mehr die Katholiken zum Kirchenaustritt. Eben dafür wirbt noch diese Woche eine Plakatkampagne, die die Freidenker seit dem 24. August in verschiedenen Städten der Deutschschweiz realisiert haben. Zur Kampagne hatte sich das Bistum St. Gallen geäussert. (rp)
Link zu: Schweizer Bischöfe: Kein Verhaltenskodex für Bischof Huonder
Bistumsprecherin an Freidenker: «Katholiken denken selber»
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