Rosmarie Koller, Präsidentin SKF, Schweizerischer Katholischer Frauenbund
Schweiz

Frauenbund zur Synode: Keine Regionalisierung auf Kosten der Ärmsten

Luzern, 5.11.15 (kath.ch) Das offene Reden der Bischöfe, die Familie als Subjekt statt Objekt der Pastoral und ein Schuldbekenntnis: Das nimmt der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) als positive Signale aus der Bischofsynode wahr. Gefahren sieht sie bei der Regionalisierung der Kirche. Diese dürfe keineswegs auf Kosten der Armen verlaufen. Ihre Stellungnahme hat die SKF am Mittwoch, 4. November, online publik gemacht.

«Wie gut, dass die Männer einmal offen miteinander geredet haben!», schreibt die SKF, um gleich darauf kritisch anzumerken: «Die Forderung der Frauenverbände, die einige Synodenteilnehmer ebenfalls stellten, bleibt: Frauen müssen sich am Gespräch beteiligen können.»

Die Familie als Subjekt der Pastoral, nicht einfach als ihr Objekt. Das sei von der deutschsprachigen Gruppe gefordert worden und werde über die Synode hinaus Wirkung entfalten, zeigt sich der katholische Frauenverband überzeugt. Als bemerkenswert bezeichnete die SKF das Schuldbekenntnis, das dieselbe Gruppe abgegeben hat. Diese hatte sich entschuldigt für die unbarmherzigen Haltungen, die in der Pastoral vorkamen und Leid über Menschen gebracht hätten.

Besorgniserregend sind laut SKF gewisse Stellungnahmen gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen, die an der Synode geäussert wurden. Dies vor allem, wenn man bedenke, dass es Orte in der Welt gebe, wo die Kirche heute noch Macht ausübe und gewalttätig wirken könne, gab die SKF zu bedenken. Das unter ihrem Dach stehende Hilfswerk Elisabethenwerk hat laut SKF von erschütternden Erfahrungen von Katholiken aus anderen Weltgegenden berichtet. Die Regionalisierung der Kirche dürfe keinesfalls bischöfliche Diktaturen fördern, in denen Gewalt ausgeübt werde, fordert die SKF und sagt: «Hier müssen wir als Kirchenbasis der Frauen weltkirchliche Verantwortung übernehmen, damit die Regionalisierung nicht auf Kosten der Ärmsten der Armen geht.» (rp)

Rosmarie Koller, Präsidentin SKF, Schweizerischer Katholischer Frauenbund | © 2015 zVg
6. November 2015 | 07:00
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