Echternacher Springprozession
Schweiz

Abt Federer an Echtnernacher Springprozession: «Gebet mit dem Körper»

Einsiedeln, 22.5.15 (kath.ch) Abt Urban Federer von Einsiedeln wird am kommenden Dienstag, 26. Mai, an der Echternacher Springprozession im Luxemburg teilnehmen. Gegenüber kath.ch hob er die Modernität dieser Prozession hervor. Der ganze Körper werde in das Gebet einbezogen.

Georges Scherrer

Im vergangenen Herbst besuchte der Abt gemeinsam mit dem Vorstand des Einsiedler Welttheaters Echternach. So kam die Verbindung mit dem Erzbischof von Luxemburg zustande. Dieser lud den Abt zur Teilnahme an der Springprozession ein. «Mich freut’s», erklärte der Abt gegenüber kath.ch und weist auf eine weitere Verbindung zwischen Einsiedeln und Echternach hin: Dort steht ein ehemaliges Benediktinerkloster.

Ein völkerverbindender Anlass

Die Prozession ist deswegen berühmt, weil sehr viele Teilnehmer die Strecke hüpfend zurücklegen. Die kirchlichen Würdenträger schreiten den Weg hingegen im Normalschritt ab. Die Springtradition bezeichnet der Abt als schön und modern. «Es ist modern, seine Freude auch mit dem Körper zu zeigen.» Im Fall von Echternach spricht Federer von einem «Gebet mit den Körper». Echternach sei ein kleiner Ort, das fördere die Begegnung. Darum spricht der Abt auch von einem «völkerverbindenden Anlass».

Der Einsiedler Abt wird sich während der Prozession in die Reihen der kirchlichen Würdenträger eingliedern. «Wenn ich aufgefordert würde, mitzutanzen, würde ich es versuchen», erklärte er gegenüber kath.ch und warnt gleichzeitig: «Ich bin nicht der geborene Tänzer.»

Von altersher gewachsene Formen

In der Prozession berühren sich Einsiedeln und Echternach. Von altersher hat sich diese Art, sich von einem Ort zu bewegen, eingespielt und «eine bestimmte Form gegeben», führte Federer gegenüber kath.ch aus. Die Prozession führe auf ein Ziel hin. In Einsiedeln «schreiten» die Mönche jeden Tag einmal in der Klosterkirche vom Chor zur Gnadenkapelle. In Echternach habe man das «Hüpfen» gewählt.

Die Springprozession in Echternach findet seit dem Mittelalter jährlich am Dienstag nach Pfingsten statt. Der etwa einstündige Umzug endet am Grab des heiligen Missionsbischofs Willibrord (658-739) in der Krypta der Echternacher Basilika. Dabei springen die Gläubigen von einem Bein auf das andere und bewegen sich so langsam vorwärts. Zur Prozession werden jeweils Tausende von Teilnehmern erwartet.

Auch in diesem Jahr werden verschiedene Kardinäle und eine ganze Reihe von Bischöfen und Äbten die Springenden begleiten. Die Prozession wurde ins immaterielle Welterbe der Unesco aufgenommen. (gs)

Echternacher Springprozession | © 2015 KEYSTONE
22. Mai 2015 | 10:36
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