Lassalle-Haus
Schweiz

Der Fasten-«Dreiklang» – eine Anleitung

Bad Schönbrunn ZG, 9.2.16 (kath.ch) Seit bald vierzig Jahren bietet das Lassalle-Haus Bad Schönbrunn bei Zug Fastenkurse an. Dieses Fasten fusst auf drei Dimensionen, wie sie sich in der Bibel und auch in anderen Religionen finden: «Beten, Almosen und Fasten».

Die eine ist von der anderen Dimension nicht zu trennen, erklärt der Jesuit und Bildungsleiter Bruno Brantschen. Beim Fasten stelle der Körper von äusserer Nahrungszufuhr auf innere Ernährung um. Nach ein paar Tagen des Fastens beginnt der Körper sich zu entschlacken. Schädliches Bindegewebe werde abgebaut.

Die Umstellung von aussen nach innen sei auch ein spiritueller Vorgang. «Der Mensch wird vom ‘Ausser-sich-Sein’ zur Mitte seiner selbst geführt. Er oder sie macht sich buchstäblich leer und schafft Raum für eine andere, eben auch göttliche Dimension.» Werde Fasten richtig verstanden und praktiziert, bleibe es nicht in der Innenwelt stecken, erklärt Brantschen: Es führe den Menschen wieder nach aussen und lasse ihn oder sie offen werden für das, was es wirklich braucht; Fasten mache sensibel für die Um- und Mitwelt. Damit zeige sich auch die soziale Dimension. Kurzum: Das Fasten will ein ganzheitliches, heilendes Geschehen sein. Das Fasten ist «medizinisch richtig, spirituell motiviert und sozial engagiert», so Brantschen.

Fasten heisst auch, sich Zeit nehmen

Ist Fasten anstrengend oder gar stressig? Nein, sagt Brantschen. Bei den Kursen im Lassalle-Haus werde die Nahrung – medizinisch begleitet – umgestellt und der Körper auf die Aufnahme lediglich von Getränken vorbereitet. An den ersten beiden Tagen werde der Körper «entlastet». Danach träten Hungergefühle zurück. Energie werde frei, die sonst für die Verdauungsprozesse aufgewendet werde. Daher sei Fasten auch entspannend und erholsam. Nicht selten stellten sich innerer Friede und Inspiration ein. Zum Abschluss des Fastens, dem «Fastenbrechen», brauche es wieder ein paar Tage, um den Körper zurück zur angestammten Nahrung zu führen.

Da das Fasten eine Auseinandersetzung mit dem Wesentlichen sei, könne es auch zu einem bewussteren und gesünderen Essverhalten führen. Die Kurse im Lassalle-Haus werden in enger Zusammenarbeit mit der Buchinger/Wilhelmi-Klinik in Überlingen durchgeführt und sind auf sieben oder zwölf Tage angesetzt. (gs)

Lassalle-Fastenwochen im Herbst 2016: Vom Reichtum des Verzichts

Lassalle-Haus | © Sylvia Stam
9. Februar 2016 | 17:39
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