Darbellay vermisst starke Worte zum «Asylproblem» in der 1. August-Botschaft der Schweizer Bischöfe
Saint-Maurice VS, 1.8.15 (kath.ch) Im Grossen und Ganzen schätzt der Präsident der CVP Schweiz, Christophe Darbellay, die diesjährige Botschaft der Schweizer Bischöfe zum 1. August. Der Walliser Nationalrat hat für das Westschweizer Portal cath.ch einen Blick auf die vom nunmehr emeritierten Abt von Saint-Maurice, Joseph Roduit, präsentierte Video-Botschaft geworfen. Allerdings hätte er «eine stärkere Erklärung zum Asylproblem erwartet», sagte der Politiker am Samstag, 1. August, gegenüber cath.ch.
Der Abt verliere «kein Wort» über die Flüchtlingsproblematik, die sich angesichts von weltweit 51 Millionen Menschen auf der Flucht so schlimm wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg präsentiere, so Darbellay weiter. Ebenfalls «kein Wort» sage Roduit zum Schicksal der Christen im Nahen Osten, die derzeit «gefoltert und geköpft» würden, während er zu Beginn der Ansprache auf die Ursprünge des Christentums eingehe.
«Moralisierende» Kritik am Rohstoffhandel
Im Grossen und Ganzen zeigte sich der Politiker jedoch zufrieden mit der Botschaft. Besonders schätzt er, dass der Abt die historische Dimension eines christlichen Europa und einer christlichen Schweiz hervorhebe. Dem Bericht zufolge gefällt ihm auch der Bezug auf die Grundwerte der Schweiz wie die Suche nach dem Konsens, die Achtung von Minderheiten oder die Ökumene. Mühe hat Darbellay dagegen mit der Passage über den Rohstoffhandel der Schweiz, die er als «moralisierend» und «globalisierungskritisch» empfindet.
Die Video-Botschaft der Schweizer Bischöfe in französischer Sprache ist seit dem 12. Juli auf der Internet-Seite der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) aufgeschaltet. Darin ruft Roduit, der seit dem 1. August 2015 emeritiert ist, die Schweiz auf, sich weiterhin für Solidarität und Offenheit einzusetzen. Auf der Webseite findet sich auch eine schriftliche Fassung der Ansprache auf Deutsch.(cath.ch/bal)
Botschaft Abt Joseph Roduit – 1. August 2015
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