Churer Generalvikar Grichting: Kein Asyl für Wirtschaftsmigranten

Chur, 2.8.15 (kath.ch) Die Schweiz soll nur «existentiell bedrohten» Migranten Asyl gewähren, nicht aber Wirtschaftsmigranten. Diese Ansicht vertritt der Churer Generalvikar Martin Grichting. Der Geistliche äusserte sich gegenüber der Boulevardzeitung «Blick» (online, 1. August). Unter dem Titel «Klartext zur Schweiz» liess die Zeitung sieben Prominente auf eine Reihe von Fragen antworten. Nebst Grichting äusserte sich auch alt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey.

Die Frage zum Thema «Migration» lautete: «Die EU will 60’000 Mittelmeer-Flüchtlinge in Europa verteilen. Wie viele soll die Schweiz aufnehmen?» Grichting antwortete: «Schwierige Frage: Wer ist Wirtschaftsmigrant und wer existenziell bedroht? Nur für Letztere kann und muss es Asyl geben.»

Gefragt, ob die Schweiz eine neue Nationalhymen brauche, sagte Grichting, dies sei «Geschmackssache». Wichtig sei aber: «Der Mensch ist nicht das Mass aller Dinge, sondern Gott steht über dem Vaterland.»

Keine Gleichstellung des Islam

Der Churer Generalvikar ist dagegen, dass der Islam den Landeskirchen «rechtlich gleichstellt» wird: Mohammed habe Religion nicht von Politik getrennt. Und sein Verhältnis zur Gewalt sei «unklar». «Das verbietet die Gleichstellung», folgerte Grichting.

Zurückhaltend gab sich Grichting bei der Frage, wie viele Einwohner die Schweiz erträgt. «Da vertraue ich auf den politischen Instinkt unserer Bürger. Ein Kirchenmann soll da niemanden bevormunden.» (bal)

2. August 2015 | 12:52
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