Bischof Jean-Marie Lovey
Schweiz

Bischof Lovey: Homosexualität ist keine Krankheit

Sitten, 21.5.15 (kath.ch) Mit der Äusserung, Homosexualität sei eine «Schwäche der Natur», hat der Walliser Bischof Jean-Marie Lovey grosse Aufmerksamkeit erregt und Proteste ausgelöst. Der Bischof spricht nun von einer schlechten Wortwahl. Seine Worte seien zum Teil falsch verstanden worden. Er bedauert, dass er Menschen verletzt habe. In seinen Augen ist Homosexualität «keine Krankheit».

Bis am Mittwoch weilte der Bischof in Frankreich. Bei seiner Rückkehr erfuhr er, welche Aufruhr seine Bezeichnung der Homosexualität als «Schwäche der Natur», die geheilt werden könne, in der Schweiz auslöste.

Die Bezeichnung «Heilung» habe er von einem homosexuellen Freund erhalten, der ihm erklärt habe, er sei «geheilt» worden. «Ausserhalb dieses Kontextes ist das Wort sicher ungeschickt gewählt», erklärt Lovey gegenüber der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» von Donnerstag, 21. Mai. Er sehe aber das Gebet nach wie vor als einen möglichen Weg an, der zu einer «Heilung» führen könne.

«Ich habe dieses Wort im Zusammenhang mit dem christlichen Glauben benutzt, der Christus als jenen sieht, der von allen Schwächen erlöst». Er bedauert, dass das Wort «Heilung» im medizinischen Sinn missverstanden wurde. «Die Heilung, von der ich sprach, meint die tiefe Begegnung mit Christus, der jeden von uns von allen Grenzen, Ängsten und Leiden befreit.»

Um die von ihm verwendete Bezeichnung «Schwäche der Natur» besser zu beschreiben, verweist der Bischof auf die Heiserkeit: «Ich antworte Ihnen jetzt und Sie merken, dass ich heiser bin. Ich fühle mich aber nicht verletzt, herabgesetzt oder geschockt, wenn man mir sagt, ich sei heiser. Das gehört zur Natur. Es stellt aber eine Schwäche dar.» Unter gar keinen Umständen stecke ein moralisches Urteil dahinter. Er bedauert zutiefst, mit seinen Aussagen Menschen verletzt zu haben. «Gott weiss, dass dies nicht meine Absicht war.» Homosexualität sei für ihn ganz klar keine Krankheit, betonte er gegenüber der Zeitung. (gs)

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Bischof Jean-Marie Lovey | © apic
21. Mai 2015 | 16:53
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