Priesterweihe der traditionalistischen Piusbruderschaft in Ecône VS.
Schweiz

Beichte für durch «Neuerungen des Konzils verwirrte Seelen»: Piusbrüder danken Papst

Menzingen ZG, 2.9.15 (kath.ch) Papst Franziskus hat erlaubt, dass Gläubige während des bevorstehenden Heiligen Jahres das Sakrament der Versöhnung auch bei Priestern der traditionalistischen Bruderschaft «St. Pius X.» gültig und erlaubt empfangen dürfen. Die Piusbruderschaft bedankt sich beim Papst für diese «väterliche Geste», wie sie in einer Mitteilung ihres Generalhauses in Menzingen vom Dienstag, 1. September, schreibt.

Die «Priesterbruderschaft St. Pius X.» wurde 1969 von Lefebvre gegründet. Sie lehnt die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab. 1975 entzog Rom ihr die kirchenrechtliche Zulassung. Streitpunkte sind vor allem Liturgie, Religionsfreiheit und Ökumene. Versöhnungsversuche zwischen Rom und der Bruderschaft sind bislang erfolglos verlaufen.

Papst vertraut auf Einigung mit Piusbrüdern

Papst Franziskus hat zum bevorstehenden Heiligen Jahr eine Reihe von erleichternden Bedingungen zum Erlangen des Jubiläums-Ablasses verfügt, wie am Dienstag, 1. September, bekannt wurde. In dem Schreiben an Erzbischof Rino Fisichella, den Präsidenten des zuständigen Vorbereitungsgremiums, befindet sich auch die Erlaubnis an die Gläubigen, für die Dauer des Jubiläumsjahres bei Priestern der Piusbruderschaft beichten zu dürfen. Weiter schreibt der Papst darin, er vertraue darauf, dass «in naher Zukunft» Lösungen gefunden werden können, um die volle Einheit mit den Priestern und den Oberen der Bruderschaft wiederzugewinnen. Die Erlaubnis des Papstes ist ein Entgegenkommen für eine Vereinigung, deren Sakramente bislang zwar gültig, jedoch nicht erlaubt und damit illegal waren.

Ihre Spendung des Busssakramentes sei immer gestützt auf das kanonische Recht erfolgt, erklärt dagegen die Bruderschaft in der Mitteilung. Stets habe man sich auf «die im Kirchenrecht vorgesehene ausserordentliche Jurisdiktion» gestützt, um den «durch die Neuerungen des Konzils verwirrten Seelen» beizustehen, teilte die Bruderschaft auf Anfrage gegenüber kath.ch mit. Aus diesem Grund sei die Gültigkeit und Legalität der durch Priester der Bruderschaft gespendeten Sakramente gesichert. (bal)

 

 

Priesterweihe der traditionalistischen Piusbruderschaft in Ecône VS. | © Jacques Berset
2. September 2015 | 17:27
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