Ban Ki-Moon traf Papst und eröffnete Vatikan-Konferenz

Rom, 28.4.15 (kath.ch) Papst Franziskus ist am Dienstag, 28. April, im Vatikan mit Uno-Generalsekretär Ban Ki-Moon zusammengetroffen. Der Uno-Generalsekretär eröffnete anschliessend eine Konferenz zu Umwelt und nachhaltiger Entwicklung. Das Gespräch fand am Sitz der Päpstlichen Akademie für die Wissenschaften, der Casina Pio IV. in den vatikanischen Gärten, statt. Vorrangiges Thema seien die Uno-Vollversammlung im September und die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels gewesen, so Sprecher Federico Lombardi.

Weitere Themen des Treffens waren die Flüchtlingsproblematik und die humanitären Auswirkungen der weltweiten Krisen und Konflikte, wie Ban anschliessend mitteilte. In seiner Umweltenzyklika, die im Juni veröffentlicht werden soll, werde Franziskus die Menschheit zu einem allgemeinen Bewusstseinswandel und neuen Lebensstil aufrufen, um der Umweltzerstörung entgegenzutreten. In seinem halbstündigen Gespräch mit Franziskus verwies Ban auf die hohen Erwartungen hinsichtlich der Papstrede vor den Vereinten Nationen beim USA-Besuch im September.

Papst ist wichtige Stimme

Der Uno-Generalsekretär bezeichnete den Papst als eine der wichtigsten Stimmen für eine sozial gerechtere und ökologisch nachhaltigere Welt. «Die Ausrottung der extremen Armut, ein Ende sozialer Ausgrenzung, der Schutz der Umwelt sind Werte, die völlig mit denen der grossen Religionen übereinstimmen», so Ban. Schon in der Vergangenheit hat der Südkoreaner immer wieder betont, die religiösen Führer der Welt spielten eine zentrale Rolle für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung des Planeten.

Ban hielt am Dienstagnachmittag, 28. April, die Eröffnungsrede bei einer Klimakonferenz im Vatikan. Daran nehmen zahlreiche Politiker, Religionsvertreter und Wissenschaftler teil. Die Konferenz mit dem Uno-Generalsekretär im Vatikan steht unter dem Thema «Die Erde schützen – Die Menschheit würdigen. Die ethischen Dimensionen des Klimawandels und eine nachhaltige Entwicklung». Zu den Teilnehmern gehören auch der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella und der ehemalige italienische Ministerpräsident Romano Prodi.

Die Weltklimakonferenz vom 30. November bis 11. Dezember in Paris bezeichnete der Uno-Generalsekretär als grosse Chance für die Zukunft. Das Ziel müsse ein weltweit gültiges Abkommen für den Klimaschutz sein, um allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen.

Mittelmeer wurde zum «Meer der Tränen»

Im Blick auf die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer sagte Ban Ki Moon am Montagabend in Sizilien, diese sei die wohl schlimmste humanitäre Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. «Dieses Meer ist traurigerweise zu einem Meer der Tränen, einem Meer des Elends geworden», sagte Ban am Montag bei einem Treffen mit dem italienischen Regierungschef Matteo Renzi auf einem Marineschiff vor Sizilien. Die Flüchtlinge bräuchten mehr Hilfe, aber das könne Italien nicht alleine bewältigen, sagte Ban weiter. Zudem müsste der Menschenschmuggel bekämpft werden und politische Lösungen für die Konflikte im Norden Afrikas gefunden werden. Die Vereinten Nationen stünden bereit, dabei zu helfen. Schlepper zu stoppen habe absolute Priorität, sagte auch Renzi nach dem Treffen, bei dem zudem die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini dabei war. (cic/kap)

 

 

28. April 2015 | 16:31
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