Sitz des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg
Schweiz

Aufteilung des Westschweiz-Bistums: Umfrage führt nicht zu Klarheit

Freiburg i.Ü, 3.7.15 (kath.ch) Die im vergangenen März von Bischof Charles Morerod lancierte Umfrage über eine eventuelle Neugliederung des Bistums von Lausanne, Genf und Freiburg zeigt eine grosse Unentschlossenheit. Das ergibt sich aus den 306 eingegangenen Antworten auf die 842 an die Seelsorgenden und Ordensgemeinschaften des Bistums versandten Fragebögen. Angesichts dieses zwiespältigen Resultats hat der Bischof beschlossen, noch weitere Informationen einzuholen, teilt das Bistum am Freitag, 3. Juli, mit.

Auf die Frage: «Ist es angezeigt, die Diözese aufzuteilen?», antworten 53 Prozent «Ja» und 21 «Nein». 25 Prozent sind «unentschlossen». Die Rücklaufquote bei den Fragebögen betrug 36 Prozent. Die angeführten Argumente zugunsten einer Neugliederung sind gemäss Mitteilung: Nähe des Bischofs zum Volk, erleichterte Führung, Berücksichtigung der kantonalen Besonderheiten. Zu den ablehnenden Argumenten gehören: Verlust der gegenseitigen Bereicherung, Schwierigkeit weitere Bischöfe zu finden, Gefahr einer Rückzugstendenz etwa wie die «Isolierung» von Priestern und wirtschaftliche Argumente.

Keine Mehrheit für «Bistum Genf»

Auf die Frage: «Ist es angezeigt, eine Diözese Genf zu schaffen?», antworten 44 Prozent mit «Ja», 35 Prozent mit «Nein» und 21 Prozent zeigten sich «unentschlossen». Unter den Teilnehmern aus Genf äussern sich 46 Prozent zugunsten der Schaffung ihres eigenen Bistums. Im Allgemeinen sind die positiven Argumente: besondere Stellung von Genf mit der Präsenz der Uno und aufgrund der wegen der internationalen Organisationen erzeugten Bewegungen der Katholiken, Berücksichtigung dessen, was in pastoraler Hinsicht schon in Genf geschieht (starke Präsenz eines Vikariates). Die Gegenargumente zeigen, dass die Schaffung eines Bistums Genf nicht zu einem grösseren Glauben führt und unterstreichen die Gefahr einer Isolierung von Genf sowie finanzieller Schwierigkeiten.

Die Umfrage, die Bischof Morerod am 30. März unter 842 Priestern, Diakonen, Laienseelsorgern oder Ordensgemeinschaften seines Bistums richtete, enthielt drei Fragen: «Ist es angezeigt, die Diözese aufzuteilen? Ist es angezeigt, eine Diözese Genf zu schaffen? Welche andere Aufteilung könnten Sie sich vorstellen?» Der Bischof ist der Ansicht, dass das Bistum zu gross und er eher ein Administrator als ein Hirte ist. (gs)

Sitz des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg | © 2015 Georges Scherrer
3. Juli 2015 | 17:26
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