Pilgerweg nach Saint-Maurice anlässlich des 1500-Jahr-Jubiläums der Abtei
Schweiz

Auch Pilger aus Einsiedeln am Sternmarsch «1500 Jahre Abtei Saint-Maurice»

Saint-Maurice VS, 29.8.15 (kath.ch) Pilgergruppen aus den vier Himmelrichtungen haben am Samstag, 29. August, zu Fuss die Abtei Saint-Maurice erreicht. Anlass ist das Jubiläum der Abtei, die seit 1500 besteht. In Erinnerung an den Marsch und im Gedenken an den heiligen Mauritius und die Märtyrer der Thebäischen Legion stellten die Pilger vor der Abteikirche ein Kreuz auf. Eine Gruppe startete in Einsiedeln.

An der Pilgerschaft nahmen rund 70 Personen teil, erklärte Pilger-Mediensprecher Bernard Delasoie auf Anfrage. Der 29. August als Ankunftsdatum wurde aus organisatorischen Gründen gewählt und hat keinen Bezug auf ein besonderes Fest der Abtei, erklärte Delasoie gegenüber kath.ch.

Der Altabt von Saint-Maurice Joseph Roduit wünschte explizit, dass die Abtei Einsiedeln in diese Pilgerschaft einbezogen wird. Denn seit ihrer Gründung sei die Abtei Einsiedeln freundschaftlich mit jener in Saint-Maurice verbunden, sagte Roduit zu kath.ch, der beim aktuellen Sternmarsch von der Abtei von Sixt-Fer-à-Cheval in Hoch-Savoyen zu Fuss nach Saint-Maurice pilgerte.

Im 10. Jahrhundert schenkte das Kloster Saint-Maurice Einsiedeln eine Reliquie des Heiligen Mauritius. Man trage sich gegenseitig im Gebet, meinte der Altabt weiter. Dieses Jahr honorierten die Mönche von Einsiedeln das jubilierende Kloster im Wallis mit einem Besuch.

Aus dem Süden starte eine Pilgergruppe in einem ehemaligen Kloster in Ivrea im Aostatal. Im Norden begann eine Pilgergruppe ihren Marsch auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters in Jougne bei Dijon. Heute steht vom Kloster noch die Kapelle Saint-Maurice.

Ökumenisches Gedenken

Den weitesten Weg nahm die Gruppe unter die Füsse, welche von Einsiedeln aus über Ingenbohl, Flüeli-Ranft, die Pässe Brünig und Grimsel nach Saint-Maurice ging. Angeführt wird die Gruppe von Jean-Pierre Biselx. Der Gruppe gehören acht Frauen und vier Männer aus dem Wallis im Alter zwischen 40 und 72 Jahren an, erklärte Biselx auf Anfrage. Die Pilgerschaft wurde ökumenisch organisiert. Auch reformierte Christen marschieren mit.

Damit solle unterstrichen werden, «dass wir alles Mitglieder einer Familie sind», sagte Jean-Pierre Biselx gegenüber kath.ch. Die Teilnehmer mussten sich lediglich verpflichten, einige Regeln einzuhalten. Dazu gehören ein bis zwei Meditationen am Tag. Zudem müssen Zeiten des Schweigens eingehalten werden.

Das Thema der Pilgerschaft lautet «Das Martyrium des Heiligen Mauritius und der Thebäischen Legion». Die Pilgerschaft zu Ehren des Heiligen Mauritius diene dazu, den Glauben zu vertiefen und zu festigen, dies unter anderem, indem die Pilger einen Teil ihres Lebensweges mit all seinen Höhen und Tiefen gemeinsam verbringen.

Seit 1500 Jahren leben und beten in der Schweizer Abtei Saint-Maurice Mönche. Sie gilt als ältestes Kloster des Abendlandes, das ohne Unterbruch in Betrieb ist. Seit September 2014 gedenkt die Abtei der Gründung. Am 22. September, dem Fest des Heiligen Mauritius, reist Kurienkardinal Kurt Koch zur Abschlussfeier ins Wallis. (gs)

Pilgerweg nach Saint-Maurice anlässlich des 1500-Jahr-Jubiläums der Abtei | © 2015 Pierre-André Anthamatten
29. August 2015 | 16:57
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